THURSDAY, APRIL 25, 2024

Indianischer Kulturbesitz



TomahawkZwischen den beiden Kulturgebieten, Plains und Prärie, gibt es auch im Bereich der materiellen Kultur wesentliche Unterschiede, die sich vor allem an den Wohngelegenheiten oder an einzelnen Objekten ablesen lassen, welch letztere in der einen Kultur vorhanden sein konnte und in der anderen nicht, wie etwa Tonwaren, die nur in der Prärie vorkamen.

Bei den nördlichen und zentralen Präriestämmen findet sich das große, kuppelförmige und etwas in den Boden eingetiefte Erdhaus; an seiner Stelle stand im Süden die wie ein großer Heuhaufen aussehende Grashütte der Wichita und Caddo oder das mit Matten oder Fellen abgedeckte rechteckige Holzhaus der Osage.

Das Erdhaus bestand aus einem zentralen Pfostengerüst von vier schweren Holzpfosten, die durch Querbalken miteinander verbunden waren. Eine Anzahl kleinerer Pfosten bildete den äußeren Pfostenkranz. Von ihm liefen leichte Balken radial auf das Zentralgerüst zu und bildeten so ein großes Gewölbegerüst, das mit Weidenzweigen, mit Gras und schließlich mit Grassoden und Erde abgedeckt war. Die ganze Holzkonstruktion wurde ohne Nägel oder Stifte zusammengefügt. Ein schräg nach unten verlaufender Eingangstunnel war ebenfalls aus Balken hergestellt und, wie das Gewölbegerüst, mit Erde bedeckt. In der Mitte hatte das Erdhaus ein großes Rauchabzugsloch, das bei Regen zugedeckt werden konnte. Der Durchmesser der Erdhäuser war in der Regel fünfzehn Meter, man verstand jedoch auch große Häuser zu errichten, die als Versammlungshäuser dienten und bis zu vierzig Personen aufnehmen konnte.

Die Erdhausdörfer der Missouristämme waren an leicht zu verteidigenden Plätzen auf den Steilufern des Flusses angelegt und wurden meist mit Palisaden und breiten Gräben umgeben. Im allgemeinen waren die Häuser um einen großen Platz gruppiert, auf dem die religiösen Zeremonien abgehalten wurden.

Das Grashaus: Kreisförmig in die Erde gesteckte Stämme junger Laubbäume oder Büsche wurden an der Spitze verbunden. Waagrecht befestigte Sparren verstärkten das Gerüst, das mit Grasbüscheln abgedeckt wurde. Solche Hütten errichteten die Indianer im Süden Kaliforniens, vor allem aber in den weiten Prärien des Mittleren Westens. Dort waren Gras und Laubholz die einzigen Baumaterialien.

Tipis: Im Unterschied zu den seßhaften Präriestämmen wohnten die Reiternomaden der Plains das ganze Jahr über in großen Zelten, wie sie im übrigen auch im 19. Jahrhundert von den Dorfstämmen bei ihrer sommerlichen Bisonjagd verwendet wurden.

Tipi-ZeltDas kegelförmige Stangenzelt – Tipi – bestand in der Regel aus drei oder vier Kiefernstämmen, etwa sieben Meter lang und besonders gerade. Sie werden im oberen Drittel zusammengebunden. Das untere Ende wird in die Erde gesteckt. Um diese Dreibein (oder Vierbein) stellt man in einem Oval 10 bis 16 ähnliche Stangen lose auf. Darüber kommt die Plane. Früher war sie aus Leder, heute nimmt man Leinwand. Sie wird mit Plöcken am Boden befestigt, zwei weitere Stangen halten die Rauchklappen geöffnet. Die Indianerfrauen bauten ein Zelt in einer halben Stunde auf.

Die Größe der Tipis variierte bei den einzelnen Stämmen beträchtlich: Ein Zelt der Santee-Dakota hatte bei einen Durchmesser von etwa 3,50 m eine Höhe von 3,50 m; die Lederplane bestand aus sieben bis acht Bisonfellen. Die Tipis der nördlichen Plainsstämme dagegen waren erheblich größer. Ihre Zeltstangen betrugen bis zu über 10 m Länge und ragten weit über die Plane hinaus, die sich aus 14 bis 18 Bisonhäuten zusammensetzte. Früher, als allein der Hund als Zugtier zur Verfügung stand, konnten nur kleine Zeltstangen in Form der Tragschleife transportiert werden; erst das Pferd machte es möglich, auch große Zeltstangen und schwere Lederplanen zu befördern.

Zwölf oder mehr Büffelhäute benötigte man, um die halbkreisförmige “Zeltplane” anzufertigen. Das Leder war entweder rot oder weiß gegerbt und wurde mit Sehnen zusammengenäht. Oft bemalten die Indianer ihre Tipis. Die Motive waren meist religiöse Symbole, Kriegsszenen aus dem Kampf gegen die Weißen oder Tiermotive wie auf dem Überzug eines Tipis der Kiowa. Sie schrieben dem Bären die Kraft zu, Krankheiten zu heilen.

Ein übliches Spitzzelt bot einer mehrköpfigen Familie Platz, benötigte man mehr Raum, zum Beispiel für ein Fest, wurde angebaut. Zwischen zwei benachbarten Tipi-Gerüsten schuf man mit Stangen eine Verbindung. Das Ganze deckte man mit Zeltleinwand ab. Diese Bauweise verwendeten die Umatilla und die Nez Percé im US-Bundesstaat Oregon.

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